Aktionstag zum 25-Jährigen
 


Aktuelles aus dem Diakonischen Werk

Aktionstag zum 25-Jährigen

Das Tageszentrum der Diakonie möchte mehr miteinander. Der erste Schritt: eine Kuchenpause für die Neumarkter AOK.

In Neumarkt lebt man in guter Nachbarschaft. Das betonen AOK-Direktor Gerhard Lindner und die Verantwortlichen des Tageszentrums. Daher hat das Tageszentrumdes Diakonischen Werks gestern sechs selbst gebackene Kuchen, darunter auch Erdbeer- oder Apfelkuchen, für eine Kaffeepause für die Mitarbeiter der AOK Neumarkt gespendet. Gebacken wurden sie von Menschen mit einer psychiatrischen Erkrankung, die sich in einem Arbeitsprojekt des Tageszentrums engagieren. Zeichen gegen Stigmatisierung Detlef Edelmann, geschäftsführender Vorstand des Diakonischen Werkes Altdorf, Hersbruck und Neumarkt, sind solche Projekte ein großes Anliegen. „Wir wollen, dass sich die Menschen geschätzt fühlen“, sagt er. „Sie sollen wissen: Zuerst bin ich ich, und nicht ich bin die Krankheit.“ Das ist auch der Grund, warum das Tageszentrum seit Jahrzehnten für Menschen mit einer psychischen Belastung oder Erkrankung Möglichkeiten bietet, sich auszutauschen, sich zu beschäftigen und zu arbeiten. Auch zahlreiche Freizeit- und Hobbyangebote gibt es. Dazu zählen auch das Kuchen- und Grußkartenprojekt. Die übergebenen Kuchen unddie selbst gemachten, türkisen Karten mit Luftballons und Glitzer stehen symbolisch dafür, dass psychisch kranke Menschen trotz ihrer Erkrankung einenwesentlichen Beitrag zum Gemeinwohl leisten undein Teil der Gesellschaft sind. Das ist auch das Hauptanliegen des Aktionstages, der anlässlich des 25. Jubiläums des Tageszentrums stattfindet. Anita Drefs, Leiterin des Sozialpsychiatrischen Dienstes und des Tageszentrums, erklärt, was hinter der Aktion steckt: „Wir wollen mit dieser Kuchenspende darauf hinweisen, dass es jetzt 25 Jahre lang ein gutes Nebeneinander gab, wir uns aber nochmehr Miteinander wünschen.“ Denn eine psychische Erkrankung könne jedentreffen. Dass psychische Erkrankungen in den vergangenen Jahren zugenommen haben, kann auch AOK Direktor Gerhard Lindner bestätigen. „Die AOKZahlen zeigen, dass sich psychische Erkrankungen 2020 auf dem zweiten Platz bewegen, direkt hinter Muskel-Skelett-Erkrankungen“, sagt er. Das Ziel des Tageszentrums ist es, ein Zeichen gegen die Stigmatisierung von psychisch kranken Menschen zu setzen. Dafür wollen sie noch mehr in den Stadtteil hinausgehen. Karten für mehr Miteinander Hier kommen die türkisen Grußkarten ins Spiel. Sie wurden extra für das 25. Jubiläum entworfen und sind in mehreren Schritten und somit auch von unterschiedlichen Personen gefertigt worden. Sie sollen jetzt im Stadtteil verteilt werden. Aufgrund der Pandemie waren die Räume in der Friedenstraße für lange Zeit geschlossen. Deshalb verschickten Betreuer in den vergangenen Monaten viele Arbeitsaufträge per Post. Das Tageszentrum wollte den Besuchern so ein Stück Struktur mit nach Hause geben und zeigen, dass sie immer noch Teil einer Gemeinschaft sind – auch wenn keine persönlichen Treffen erlaubt waren. Das soll sich ab Montag übrigens wieder ändern. Dann ist ein Treffen von kleinen Gruppen wieder möglich.

(MZ, 19.06.2021)

Meldung vom: 19.06.2021